Stimmbruch bei Jungen und Mädchen: Alter, Dauer und Anzeichen

Kinderstimmen sind für ihren hellen und klaren Klang bekannt – allerdings nur bis zur Zeit der Pubertät. Dann setzt der Stimmbruch ein und die Stimme verändert sich. Das ist bei Jungen besonders deutlich zu hören, doch auch Mädchen kommen in einen leichten Stimmbruch. Erfahre hier, wann der Stimmbruch beginnt und was dabei im Körper passiert.

Wann beginnt und wie lange dauert der Stimmbruch?

Während des Stimmbruchs, der seltener auch Stimmwechsel genannt wird, wandelt sich die helle und hohe Kinderstimme nach und nach in eine Erwachsenenstimme. Diese Veränderung ist bei Jungen sehr viel deutlicher zu hören als bei Mädchen.

Der Zeitpunkt, wann der Stimmbruch beginnt, liegt für gewöhnlich in der Pubertät, häufig zwischen dem 12. und 13. Lebensjahr. Mitunter fängt er aber auch schon mit 11 Jahren an oder erst mit 15, das ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Er dauert meist einige Monate bis zu einem halben Jahr. In seltenen Fällen ist der Stimmbruch jedoch erst nach einem Jahr oder länger abgeschlossen.

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Meist beginnt der Stimmbruch zwischen dem 12. und 13. Lebensjahr. Er kann bis zu einem halben Jahr dauern.

Wie kommt es zum Stimmbruch?

Der Auslöser für den Stimmbruch ist das Hormon Testosteron. In der Pubertät erhöht sich bei Jungen die Testosteron-Produktion, was dazu führt, dass der Kehlkopf (1) größer wird und auch die dort liegenden Stimmlippen (2) im Durchschnitt einen Zentimeter länger werden. Das bewirkt, dass sich auch die Stimme verändert, denn mithilfe der Stimmlippen erzeugt der Mensch Töne. Die Form der Stimmlippen beeinflusst dabei den Klang: Je größer und dicker die Stimmlippen, desto tiefer die Stimme, denn dann können die Stimmlippen weniger schwingen. Am Ende klingt die Stimme bei Jungen etwa eine Oktave (12 Halbtöne) tiefer.

Das passiert beim Stimmbruch in der Pubertät

Übrigens: Dass der Kehlkopf bei Jungen in der Pubertät wächst, ist auch der Grund für den Adamsapfel.

Obgleich der Stimmbruch eher mit Jungen in Verbindung gebracht wird, verändert sich auch bei Mädchen die Stimme während der Pubertät – denn auch ihr Körper beginnt nun, geringe Mengen Testosteron zu produzieren. Allerdings viel weniger als bei Jungen, weshalb bei ihnen das Wachstum der Stimmlippen deutlich geringer (lediglich wenige Millimeter) ausgeprägt ist. Damit fällt auch die Veränderung der Stimme kleiner aus, sie wird nur etwa um zwei bis vier Halbtöne tiefer.

Wie klingt der Stimmbruch? Die Anzeichen

Während des Stimmbruchs kann es in erster Linie bei Jungen zu stimmlichen Beschwerden kommen. Der Grund für Stimmprobleme wie Heiserkeit oder eine „kippende“ Stimme kann darin liegen, dass nicht immer beide Stimmlippen gleichmäßig wachsen. Das kann die Tonbildung beeinflussen.

Typisch ist eine krächzende oder brüchige Stimme, die sich überschlagen kann. Die Stimmlage schwankt häufig zwischen hohen und tiefen Tönen, ohne dass der Sprecher das beeinflussen könnte. Zudem tritt beim Stimmbruch oft auch Heiserkeit auf. Halsschmerzen oder ein schmerzender Kehlkopf sind dagegen eher untypisch und werden am besten von einem HNO-Arzt abgeklärt.

Tipps für den Stimmbruch

Die Zeit des Stimmbruchs und allgemein die Pubertät sind für Jugendliche und Eltern gleichermaßen eine Herausforderung. Hier gilt es, geduldig mit dem Nachwuchs zu sein und sich an seine eigene Pubertät zu erinnern. Für heranwachsende Männer ist der Stimmbruch mitunter unangenehm oder peinlich – vor allem, wenn die Stimme häufig kippt und zwischen hohen und tiefen Lauten schwankt.