Leidest du an Stimmverlust (Aphonie)?

Lehrer bemerkt Schluckschmerzen und tastet seinen Hals ab.

Du öffnest den Mund, willst mit deinem Gegenüber sprechen und da passiert es: Es kommt kein Ton heraus oder nur ein Flüstern. Stimmlosigkeit, auch Aphonie genannt, hat verschiedene Ursachen, wie beispielsweise eine Kehlkopfentzündung. Eine Aphonie resultiert aus einer Funktionsstörung des Kehlkopfes und kann als eine Ausprägung der Dysphonie auftreten. Erfahre hier, was du neben dem Schonen der Stimme noch alles unternehmen kannst, um diese wiederherzustellen.

Ein schneller Überblick:

Aphonie – was ist das genau?

Aphonie ist der Fachbegriff für Stimmverlust/Tonlosigkeit und die maximale Form der Heiserkeit. Die Betroffenen können (mitunter plötzlich) nur noch flüstern. Sobald dies der Fall ist, suche bitte umgehend einen Arzt auf, um die Ursache zu behandeln und die Stimme wieder zurückzuerlangen. Nur in Ausnahmefällen kann die Stimme auf Dauer verloren sein.

So funktioniert die Stimme
Zwischen den Stimmlippen befindet sich die Stimmritze. Beim Sprechen spannen und entspannen sich die Stimmbänder, sodass der Luftstrom aus der Lunge nach oben durch die Stimmritze geleitet wird. Es entstehen hörbare Töne, die durch den Klangkörper von Mund-, Nasen- und Rachenhöhle zur Stimme moduliert werden.Verkrampfen sich die Stimmbänder oder liegen organische Fehlfunktionen vor, ist der Öffnungsmechanismus der Stimmritze gestört. Es entstehen Dysphonien (Stimmstörungen/eine Art der Heiserkeit), die sich bis hin zu einer Aphonie entwickeln können.

Insgesamt leiden etwa sechs Prozent der Bevölkerung an Stimmstörungen. Menschen, die im Beruf ihre Stimme viel einsetzen, haben ein erhöhtes Risiko dafür. So liegt die Wahrscheinlichkeit, an Dysphonien zu leiden, in der Gruppe der Schauspieler bei 6,5 und in der Gruppe der Lehrer sogar bei 16 Prozent.1

Verschiedene Formen der Dysphonie können zur Aphonie führen

Mediziner unterscheiden – je nachdem welche Ursache hinter einer Dysphonie steckt – zwei Varianten von Stimmstörungen, die im schlimmsten Fall zu einer Aphonie führen:

  1. organische Dysphonie: Krankheiten, operative Eingriffe, Entzündungen und Schwellungen können organische Strukturen (teilweise nur für kurze Zeit) verändern und so zur Aphonie führen.
  2. funktionelle Dysphonie: Durch eine langanhaltende Überbeanspruchung der Stimme, wie sie beispielsweise bei Rednern, Lehrern oder Sängern der Fall sein kann, tritt mitunter eine Aphonie auf. Viel lautes Reden oder langes und anstrengendes Singen verlangt dem Stimmapparat viel ab und kann ihn kurzzeitig außer Gefecht setzen.

Eine Unterform der funktionellen Dysphonie ist die psychogene (dissoziative) Dysphonie: Sie beginnt oft plötzlich und entsteht durch psychische Ursachen wie Stress, Depressionen oder Neurosen. Organisch betrachtet sind die Patienten gesund. Auch hier kann sich eine sogenannte psychogene Aphonie entwickeln.

Dein HNO- oder Hausarzt hilft dir weiter, um die Ursache deiner Aphonie zu identifizieren.

Wichtig:
Kläre den Auslöser der Aphonie genauestens ab. Resultiert deine vollständige Stimmlosigkeit aus einer Heiserkeit oder liegen andere Gründe für eine veränderte Lautbildung vor? In vielen Fällen stellt die Dysphonie den Vorläufer einer Aphonie dar.

Stimmlosigkeit: Symptome und Ursachen

Symptome bei Aphonie:

  • kaum Stimme: tonlose, nur noch flüsternde Stimme, bis hin zum vollständigen Stimmverlust
  • trockener Hals und Rachen
  • Schmerzen beim Sprechen
  • häufiges Räuspern
  • Nackenverspannungen
  • Gefühl eines Kloßes im Hals
  • Kopfschmerzen

Das Wegfallen der Stimme ist das Hauptsymptom und bei jeder Form der Aphonie vorhanden. Die anderen Symptome treten je nach Ausprägung und Ursache auf. 

 

Frau die unter den Symptomen einer Aphonie leidet fasst sich an den Hals.

mögliche Ursachen des Stimmverlusts:

  • Reizung des Kehlkopfes (etwa nach einer Erkältung)
  • Überlastung der Stimme
  • Kehlkopfentzündung
  • hormonelle Veränderungen
  • Stimmlippenpolypen
  • Stimmverlust nach Operation (unter anderem durch Intubation)
  • gelähmte Stimmbänder (beispielsweise nach Schlaganfall)
  • Tumor an den Stimmbändern

Zusätzlich können reizende Stoffe, wie zum Beispiel Tabakrauch die Entwicklung einer Aphonie begünstigen, genauso wie trockene Raumluft. 

Eine Frau mit Stimmverlust (Aphonie) hält sich ihren Hals.

Untersuchungsmethoden: So stellt der Arzt eine Aphonie fest

Leidest du schon mehrere Tage an einem Stimmverlust, sollte sich das ein Arzt ansehen. Der Mediziner führt zuerst eine Anamnese (Arztgespräch) mit dir durch, bevor er Stimmbänder und Kehlkopf näher untersucht. Durch einen Abstrich des Mundraumes und einen Bluttest können eventuelle Krankheitserreger und Entzündungen festgestellt werden. Des Weiteren bieten sich folgende Diagnoseverfahren an:

  • Durch eine Kehlkopfspiegelung (Videolaryngoskopie) sieht der Arzt Veränderungen im Rachenraum und auf den Stimmlippen.
  • Eine Sonographie (Ultraschall), Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) geben genauere Aufschlüsse, ob es sich bei der Ursache zum Beispiel um einen Tumor handeln könnte.

Sobald die Diagnose steht und der Auslöser gefunden ist, rät dir der Arzt zu einer geeigneten Behandlung.

Was hilft bei Aphonie (durch Dysphonie bedingt)?

Sobald Stimmlosigkeit bei dir auftritt, ist die erste und wichtigste Sofortmaßnahme die Schonung der Stimme. Vermeide das Sprechen! Bevor eine Aphonie richtig behandelt werden kann, muss der Arzt die Ursache des Stimmverlusts herausfinden. Tritt die Aphonie als Folge einer Dysphonie auf, können dir unter anderem diese Hausmittel unterstützend zur Seite stehen:

  • Gurgeln mit Kochsalzlösung oder Salbei
  • auf Kaffee und Alkohol verzichten
  • Halswickel
  • Inhalieren
  • genügend Trinken (am besten Tee)
  • Stressreduzierung und Entspannung

Zudem kann die Einnahme von GeloRevoice® Halstabletten zur Linderung der Stimmprobleme beitragen. Allerdings können sie nur unterstützen, wenn die Aphonie aus einer Dysphonie hervorgeht, die zum Beispiel durch eine Pharyngitis (Rachenentzündung) entsteht. Die Aphonie hat sich dann bereits durch Heiserkeit oder eine krächzende Stimme angekündigt, beispielsweise durch Überlastung oder bei einer Erkältung. Durch das Lutschen von GeloRevoice® legt sich ein befeuchtender Schutzfilm auf die gereizten Schleimhäute in Rachen und Hals.

Ist eine Kehlkopfentzündung oder eine andere Erkrankung für die Aphonie verantwortlich, kläre bitte die weiteren Behandlungsschritte mit deinem Arzt ab.

Bringen die genannten Tipps keine nennenswerte Besserung bei einer Aphonie, die durch eine Dysphonie entstanden ist, rät dir der Arzt in den meisten Fällen zu einer geeigneten Stimmtherapie. Das Stimmtraining erfolgt häufig bei einen Logopäden (Sprachlehrer), der dir gezielte Übungen zeigt, um den Stimmapparat wieder zu stärken.

Sollte es sich um eine psychogene Aphonie (als Symptom einer psychogenen (dissoziativen) Dysphonie) handeln, kann eine Psychotherapie ein möglicher Ansatz sein. Dort kannst du lernen, die auslösenden Faktoren wie Stress zu erkennen und zu vermeiden und dadurch die Stimme zurückbekommen.

In seltenen Fällen kann der Arzt auch zu einer Operation der Stimmbänder raten. Dazu kommt es aber nur, falls sich störende Stimmbandknötchen oder Polypen (Ausstülpungen der Schleimhaut) bilden, die er entfernen muss. Bringt eine Stimmtherapie nicht das gewünschte Ergebnis, erfolgt die mikrochirurgische Entfernung.2

Wie sind die Heilungschancen und lässt sich einer Aphonie vorbeugen?

Eine Aphonie ist meistens komplett heilbar. Liegen jedoch schwerwiegende Erkrankungen zugrunde, hängt die Wiederherstellung der Stimme auch vom Behandlungserfolg der speziellen Ursache ab. Ist der Auslöser aber erst einmal gefunden, hilft in der Regel auch die darauf abgestimmte Therapie.

Der beste Weg eine Stimmlosigkeit zu behandeln, ist, sie erst gar nicht zu bekommen. Doch wie können wir einem Stimmverlust effizient vorbeugen? Eine Aphonie, die aus einer organischen Dysphonie resultiert, insbesondere ausgelöst durch Krankheitserreger, lässt sich nicht von vornherein ausschließen: wir stehen im Alltag ständig im Kontakt mit anderen Menschen und können somit auch mit potenziellen Keimen in Berührung kommen und uns anstecken.

Um sich vor einer Ansteckung zu schützen, können wir allerdings

  • das Immunsystem aufbauen (durch viel Obst und Gemüse, Saunagänge, Wechselbäder),
  • regelmäßig und gründlich die Hände waschen,
  • uns von größeren Menschenansammlungen fernhalten,
  • einen Mund-Nasen-Schutz tragen,
  • uns viel an der frischen Luft bewegen und
  • auf das Rauchen verzichten.

Um einen psychogenen Stimmverlust (ausgelöst durch die psychogene (dissoziative) Dysphonie) zu verhindern, kann eine kontinuierliche Stressvermeidung ein hilfreicher Anfang sein.

Da eine Aphonie (die bedingt ist durch eine funktionelle Dysphonie) meist Menschen in einem stimmbelastenden Beruf betrifft, sollten diese vorsorglich die Stimme trainieren und aufbauen mit

  • Stimmübungen und Stimmhygiene,
  • Entspannungsübungen und
  • regelmäßigem Schonen der Stimme.

Achte also von vornherein auf deine Stimme – sie ist in vielen Lebenssituationen ein wichtiges Instrument. Sei es im Berufsleben - gerade im Homeoffice - oder im Privatleben, sei es von Mensch zu Mensch oder per Telefon: Wir kommunizieren ständig.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Aphonie

In den meisten Fällen steckt ein grippaler Infekt (Erkältung) oder eine Grippe hinter dem Stimmverlust, da die Infektion zu einer Entzündung der Stimmlippen mitsamt der Stimmbänder oder zu einer Kehlkopfentzündung führen kann. Die Symptome können mit Heiserkeit anfangen und bis zu einem vollständigen Stimmverlust führen, der vorübergehend anhält.

Bei einer Dysphonie (Stimmstörung, gekennzeichnet durch Heiserkeit) haben die Betroffenen Probleme bei der Stimmerzeugung. Die Stimme klingt meist heiser, rau oder belegt. Die Aphonie ist die stärkste Ausprägung der Dysphonie. Im Falle einer Aphonie können die Betroffenen nur flüstern oder hauchen.

Wichtig ist es, die Stimme zu schonen. Dabei sollte auch Flüstern oder Räuspern vermieden werden. Ebenso sollte auf Stress und Genussmittel wie Rauchen oder Alkohol verzichtet werden. Zusätzlich sollte darauf geachtet werden viel zu trinken, um die Schleimhäute feucht zu halten. Dafür eigenen sich am besten warme Getränke.

Quellen:
1 Deutscher Bundesverband für Logopädie e.V.: Funktionelle Stimmstörungen. URL: https://www.dbl-ev.de/logopaedie/stoerungen-bei-erwachsenen/stoerungsbereiche/stimme-dysphonien/funktionelle-stimmstoerungen (23.01.2020).
2 Reiter R, Hoffmann TK, Pickhard A, Brosch S: Hoarseness—causes and treatments. Dtsch Arztebl Int 2015; 112: 329–37. DOI: 10.3238/arztebl.2015.0329. URL: https://www.aerzteblatt.de/archiv/169475/Heiserkeit-Ursachen-und-Therapie (23.01.2020).